Was riecht denn da im Weinberg?

Das Geschein kurz vor der Blüte

In den Wochen nach dem Austrieb bilden sich die ersten Gescheine unmittelbar unter der Triebspitze. Das Geschein bezeichnet den Blütenstand der Rebe. Sie vergrößern und strecken sich im Verlauf des weiteren Triebwachstums.

die Rebblüte ist im vollen Gange

blühen der Rebblüte
blühen der Rebblüte

In den meisten Jahren begannen, in unseren Rebanlagen die Gescheine zwischen dem 10. und 25. Juni zu blühen. Doch dieses Jahr haben die Blüten schon Ende Mai mit dem Abwurf der Käppchen begonnen. Der Blütenvorgang beginnt mit dem Abwerfen der Käppchen, die 5 Blütenblätter lösen sich dabei an der Basis und fallen als Ganzes ab. Unmittelbar vorher haben sich die Staubbeutel geöffnet, wobei Pollenstaub auf die Narbe gelangt ist. Da die Rebe eine Zwitterblüte ist, kommt es zu einer Selbstbestäubung und in der Folge zu einer Selbstbefruchtung.

Zur zeit lässt sich vielleicht am besten nachvollziehen, was der deutsche Schriftsteller Alexander Kauffmann erlebte, als er die Rebenblüte zum ersten Mal bewusst wahrnahm: „Was, so blühen Trauben? Ich hatte das ärmliche grüne Zeug an den Reben bisher für eine Krankheit gehalten. Der Duft allerdings versprach das Ungemeine, und er musste schon aus winzigen Ursprüngen stammen, so ungreifbar hing der in der Luft.“

Dass auch die Reben in den Weinbergen blühen, wissen die meisten Weintrinker gar nicht – zu diskret geht die Rebblüte vor sich. Wenn auch nicht viel zu sehen ist, richt man dafür umso mehr: Die Rebanlangen sind in dieser Zeit von einem berückenden Duft erfüllt. Diesen unbeschreibaren, süßlichen Duft können Sie bei einem Spaziergang durch unseren Erlenbacher Hochberg am besten genießen.

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